In einem Garten mit alten Obstbäumen fällt viel Totholz an.
Häckseln? Das macht Arbeit und ist laut.
In den Wald karren? Der ist dank der angrenzenden Äcker eh schon hoffnungslos überdüngt...
Die Komposter damit füttern? Holz ist schwer verdaulich und recht nährstoffarm... frau müßte es dazu wieder häckseln und das ist laut...
Was also damit anstellen? Genau - einen Sichtschutz bauen, der fast nichts kostet: Eine Rolle Draht und je Laufmeter etwa 2 10er Moniereisen (Baustahlstangen).
Seit letztem Sommer sammle ich geradezu gierig alle halbwegs geraden Äste und Astln die ich kriegen kann. Das Gestrüpp wird dann sorgsam in Längsrichtung aufeinandergelegt. Gehalten wird die Kontruktion von Baustahlstangen, die mittig mit (lila!) Draht zusammengerödelt sind. Sonst würde die Hecke zu sehr in die Breite gehen.
Im Prinzip ist das stetig wachsende Gebilde eine Art Benjeshecke. Im Schutz dieser Totholzhecken, benannt nach Hermann Benjes, sollen Wildgehölze geschützt keimen und wachsen können, und schlussendlich eine lebende Hecke bilden.
Meine Hecke ist recht schmal, und soll möglichst schnell Sicht- und Windschutz zum angrenzenden Güterweg bieten.
Dass sich der Zaunkönig das ganze schon interessiert angeschaut hat, ist ein netter Nebeneffekt.
Ich hoffe auch, dass die Hühner ein wenig weniger oft ausbrechen. Denn: Was das Huhn nicht sieht, kann das Huhn nicht locken.
Ausserdem ist das Schlichten höchst medidativ: Der ganz normale Wahnsinn des Alltags ist weit, weit weg, wenn frau sich auf die Astln konzentriert.
Und ein paar nette Pilze haben sich auch schon angesiedelt.
Sollten sich irgendwann Gehölze ansiedeln, auch gut. Muss aber nicht sein. Denn als ewige Baustelle soll die Hecke laufend durch das im Garten anfallende Totholz wachsen.
Einziger Nachteil bis jetzt: Dem Hausherrn gefällt es (noch) nicht wirklich...was die Gartenherrin locker nimmt und weiter schlichtet :-)
Zwei Stadtpflanzen sind mit ihren Benzin- und Dieselrössern 2004 aufs Land gezogen und haben begonnen, ein Bauernhaus aus den 60ern zu renovieren und den zugehörigen Garten umzugestalten. 2012 ist die Welt nicht untergegangen, und wir sind fix in unsere "Wohnbaustelle" übersiedelt.
Donnerstag, 26. Juni 2014
Rosen für Erika
In unserem Garten gibt es nicht gerade viele, aber doch ein paar bemerkenswerte Rosen:
Gleich hinter dem Eingangstürl, im Halbschatten der alten Marille, wohnen wohl schon seit Jahrzehnten zwei namenlose, kratzbürstige Schönheiten:
Die blutrote Rose ist imposanter, duftet aber kaum. Dafür verbreitet die kleine rosa-gerüschte Rose eine ganz eigenwilligen, fast zitrusartigen Duft. Leider währt die Duftwolke nur kurz, denn die kleine Missis ist einmalblühend. Madame in Rot rafft sich wenigstens zu ein paar Folgeblüten auf. Beide grabschen mit ihren langen Ranken gern nach den Vorbeigehenden.
Am Kellerhügel links davon residiert seit 3 Jahren "Rhapsody in Blue" mit einer Blütenfarbe, die keine Fotoapparat dieser Welt so richtig hinkriegt: ein dunkles Blauviolett mit unregelmäßgen weißen Streifen, dazu dezent-sinnlicher Duft.
Gleich hinter dem Eingangstürl, im Halbschatten der alten Marille, wohnen wohl schon seit Jahrzehnten zwei namenlose, kratzbürstige Schönheiten:
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Blütenpracht im Juni |
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die große rote... |
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....und die kleine rosa Rose |
Am Kellerhügel links davon residiert seit 3 Jahren "Rhapsody in Blue" mit einer Blütenfarbe, die keine Fotoapparat dieser Welt so richtig hinkriegt: ein dunkles Blauviolett mit unregelmäßgen weißen Streifen, dazu dezent-sinnlicher Duft.
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Rhapsody... |
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...in Blue |
Als Nachbarin hat die großgewachsene Rhapsody im letzten Herbst die noch kleine, ein wenig zögerlich wachsende, aber doch prächtig blühende historische Rose 'Louise Odier' bekommen.
Am oberen Ende vom Gemüse-Kräuter-Beerenobstgarten wuchert 'Zephirine Drouhin'. Sie ist eine echte Kuschelrose, hat sie doch keine Stacheln. Ja genau, botanisch gesehen haben Rosen keine Dornen, sondern Stacheln.
Zum Hochzeitstag haben wir 'Pat Austin' geschenkt bekommen. Die leuchtend gelborangen Blüten sind wunderschön, und der Duft ist verschwenderisch. Nur bei den Stielen der schweren Blütenköpfe hat der Züchter etwas geschlampt - viel zu dünn für das Gewicht der fülligen Blüten. Eine Rose, die frau am Besten beim Seelebaumeln in der Wiese von unten betrachtet...
Die Bilder aller dieser Rosen möchte ich unserer Gartenfreundin Erika widmen. Sie ist eine ganz Nette, und im Sternzeichen Kräuterfee. Aszendent unsicher, wahrscheinlich Wühlmaus :-)
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Louise duftet wunderbar und blüht mehrmals |
Am oberen Ende vom Gemüse-Kräuter-Beerenobstgarten wuchert 'Zephirine Drouhin'. Sie ist eine echte Kuschelrose, hat sie doch keine Stacheln. Ja genau, botanisch gesehen haben Rosen keine Dornen, sondern Stacheln.
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sie ist schneller gewachsen als das Rankgerüst |
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knalliges Pink, zuckerlsüsser Jungmädchenduft, und das mit fast 150 Jahren |
Zum Hochzeitstag haben wir 'Pat Austin' geschenkt bekommen. Die leuchtend gelborangen Blüten sind wunderschön, und der Duft ist verschwenderisch. Nur bei den Stielen der schweren Blütenköpfe hat der Züchter etwas geschlampt - viel zu dünn für das Gewicht der fülligen Blüten. Eine Rose, die frau am Besten beim Seelebaumeln in der Wiese von unten betrachtet...
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fürs Foto hochgehalten |
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und schon schauen sie wieder nach unten. |
Die Bilder aller dieser Rosen möchte ich unserer Gartenfreundin Erika widmen. Sie ist eine ganz Nette, und im Sternzeichen Kräuterfee. Aszendent unsicher, wahrscheinlich Wühlmaus :-)
Und
obwohl sie beneidenswert ordentlich ist, und unser Garten ein recht wilder
Geselle, verstehen sich die beiden prächtig.
Auch
die Hühner lieben sie sehr, denn sie erscheint nie mit leeren Händen.
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