Donnerstag, 26. Juni 2014

Totholzhecke

In einem Garten mit alten Obstbäumen fällt viel Totholz an.
Häckseln? Das macht Arbeit und ist laut.
In den Wald karren? Der ist dank der angrenzenden Äcker eh schon hoffnungslos überdüngt...
Die Komposter damit füttern? Holz ist schwer verdaulich und recht nährstoffarm... frau müßte es dazu wieder häckseln und das ist laut...

Was also damit anstellen? Genau - einen Sichtschutz bauen, der fast nichts kostet: Eine Rolle Draht und je Laufmeter etwa 2 10er Moniereisen (Baustahlstangen).

Seit letztem Sommer sammle ich geradezu gierig alle halbwegs geraden Äste und Astln die ich kriegen kann. Das Gestrüpp wird dann sorgsam in Längsrichtung aufeinandergelegt. Gehalten wird die Kontruktion von Baustahlstangen, die mittig mit (lila!) Draht zusammengerödelt sind. Sonst würde die Hecke zu sehr in die Breite gehen.


Im Prinzip ist das stetig wachsende Gebilde eine Art Benjeshecke. Im Schutz dieser Totholzhecken, benannt nach Hermann Benjes, sollen Wildgehölze geschützt keimen und wachsen können, und schlussendlich eine lebende Hecke bilden.

Meine Hecke ist recht schmal, und soll möglichst schnell Sicht- und Windschutz zum angrenzenden Güterweg bieten.
Dass sich der Zaunkönig das ganze schon interessiert angeschaut hat, ist ein netter Nebeneffekt.
Ich hoffe auch, dass die Hühner ein wenig weniger oft ausbrechen. Denn: Was das Huhn nicht sieht, kann das Huhn nicht locken.
Ausserdem ist das Schlichten höchst medidativ: Der ganz normale Wahnsinn des Alltags ist weit, weit weg, wenn frau sich auf die Astln konzentriert.
Und ein paar nette Pilze haben sich auch schon angesiedelt.

Sollten sich irgendwann Gehölze ansiedeln, auch gut. Muss aber nicht sein. Denn als ewige Baustelle soll die Hecke laufend durch das im Garten anfallende Totholz wachsen.
Einziger Nachteil bis jetzt: Dem Hausherrn gefällt es (noch) nicht wirklich...was die Gartenherrin locker nimmt und weiter schlichtet :-)

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