Montag, 24. Oktober 2011

Ranch-Hühner 3: Puschel und Mimerich



Der Puschel und der Mimerich wurden als die Puschel und die Mimi heuer im Sommer erworben. Zwei wildfarbene Seidenhühner, derart drollig anzusehen, dass ich sie einfach mitnehmen mußte, denn eigentlich sollte unsere Hühnerschar ja nur um Marans und Grünleger erweitert werden.


Puschel

Noch hoffte ich auf Seidenhuhneier, als im August der erste noch verhaltene Kräher von Mimi alias Mimerich zu vernehmen war. Kurz darauf krähte auch Puschel, und jetzt krähen sie im Duett. Glücklicherweise vertragen sie sich gut, kuscheln auch nach wie vor nächtens im Eck am Stallboden (die beiden verweigern noch immer mit dem gemeinen Hühnervolk auf der Stange zu schlafen). Nein, sie sind definitiv nicht schwul.


Mimerich das Schoßhuhn

PS Puschel ist leider seit dem 2.12.2011 im Hühnerhimmel. Unerklärlich, daher wurde ein Autopsie beantragt. Ergebnis folgt demnächst...

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Projekt Schwimmteich - Die Unterwassermauer

Die Wand zwischen dem Plattenbelag der ersten Ebene und dem Granitsteinband an der Kante darüber habe ich mir eingebildet mit Steinen verkleiden zu müssen. DAS war vielleicht mühsam... Die Mauer hat mindestens eine Palette Mörtel gefressen, gute 5 Estrichgitter, und Zeit...

Der Anfang vom Mauerbau

... aber der Anblick der in wildem Verband geschlichteten Steine hat schon was. Zumindest jetzt, ohne Wasser. Später wird Algenflausch das ganze egalisieren, aber ich weiß, dass da unter Wasser eine tolle SELBST gebaute Natursteinmauer ist.

Statt der unregelmäßigen Steine wären regelmäßige Steinblöcke einfacher zu verlegen gewesen. Eine Mauer aus großen Flußkieseln wäre sicher schöner anzusehen gewesen (und auch sanfter bei ungewolltem Kontakt), aber in den Ritzen meiner Mauer können viel mehr Wassertierchen leben, die das Badewasser hoffentlich leidlich klar halten der Teich ist ja ungefiltert).
Außerdem war der große Steinhaufen schon mal da. Großteils zwar für den Teichrand vorgesehen, aber dort werden so viele runde Steine wie möglich untergemischt.
Weil: Genau, ein weiteres Teichbau-Axiom: Wasser ist rund, und nicht eckig.


...nur noch ein kleines Stück fehlt...

Auch die Idee von unserem Teichplaners Hrn. Zangl, doch einen Unterwasser-Sitzplatzes anzulegen, wurde umgesetzt. Ausgesucht glatte, kleine und hoffentlich hinterteilfreundliche Flußkiesel in den noch feuchten Mörtel gedrückt ergeben eine auch optisch ansprechende Massage-Sitzfläche. Zumindest jetzt....ohne Algenteppich...


Sitzplatz

Und damit auch "Stummelfüßler" wie ich ihren Hintern elegant ebendort platzieren können, wurde noch eine kleine Stufe gebastelt. Im nachhinein zweifle ich allerdings, ob auch ich im Sitzen den Kopf noch über Wasser haben werde.

Montag, 10. Oktober 2011

Projekt Schwimmteich - Die Giraffe in der ersten Ebene

Um unseren Schwimmteich auch stehend ohne Sofort-Losschwimm-Zwang genießen zu können, hat unser Teichplaner Hr. Zangl die sogenannte erste Ebene ersonnen. Am unteren Ende der Treppe liegt ein ca. 1,3 m tiefes Plateau. Dieser "Nichtschwimmerbereich" wurde bereits beim Ausbaggern angelegt.


Der Absatz zwischen Tiefwasserbereich (ca. 2,5 m) und erster Ebene (ca. 1,3 m) - gut erkennbar beim Folienverlegen.



Die Kante zum Schwimmbereich wurde mit Granitstreifen befestigt, die zugleich die Dicke der Platte vorgeben. Beim nächsten Teich würde ich auch hier eine Wasserwaage verwenden, und die dünnstmöglichen Steine, um die Platte nicht unnötig dick mit Mörtel füllen zu müssen. Beim jetzigen Teich ist die Platte äußerst solide ausgefallen, und mit göttlich buckeliger Kante. Ausrede dafür: Der Philosoph Kant spricht von der "gottlosen Gerade", somit muss alles was schief ist, wahrlich göttlich sein.



Zum Schutz der hier doch mehr beanspruchten Folie wurden Natursteinplatten direkt ins Mörtelbett verlegt. In der ersten Planungsphase waren noch in Riesel verlegte Waschbetonplatten vorgesehen gewesen.

Auf die Teichfolie kam der von der Treppe her bekannte Sandwich aus
* Vlies zum Schutz der Teichfolie, darüber
* Baufolie 0,2 mm stark (schützt die Teichfolie wenig, hält aber das Vlies davon ab, den Zementleim aus dem Mörtel aufzusaugen), darauf die
* Armierung (das beliebte Estrichgitter, die einzelnen Felder kunstvoll zusammengerödelt mit Blumendraht in Brithish-racing-green),
* dann endlich satt matschiger Mörtel (in zu trockenen Mörtel lassen sich die Steinplatten nur sehr schwer festklopfen),
* und zuoberst endlich eine Lage Polygonalplatten aus Gneis.

Zum Verlegen wird ein Gummihammer gebraucht, und Maurerhammer + Meißel zum Zurechtstutzen der Platten. Und eine Wasserwaage. An Spachteln kann ich welche aus Edelstahl empfehlen, die rosten nicht und sind leicht zu reinigen.
Die Fugen werden nach dem Anziehen des Mörtels mit einem nassen Schwamm glattgestrichen. Auch die Platten abwischen, denn die hellen Mörtelbatzerl stechen von den dunklen Platten besonders ins perfektionistische Auge.



Der fertige Bereich hat die Optik eines Giraffenfells, konkret das Fell einer Giraffa camelopardalis recticulata alias Netzgiraffe, vor allem nass (das Plateau, nicht die Giraffe).

Dienstag, 4. Oktober 2011

Projekt Schwimmteich - Mr. BIG auf der Feststiege

Für einen endlich erfüllten Lebenstraum braucht es auch einen angemessenen Einstieg. Unser Teich wird daher von einer feudalen Treppe aus mächtigen Granitblöcken gekrönt.

Zum Aufbau der Stiege:



Am Anfang stand das Nachdenken.
Vom Teichbauer gab es wohl eine grobe Anleitung: Vlies auf die Folie, dann Baufolie, dann Armierung, dann Mörtel, dann Steine, doppelreihig, etwa 7-8 Stufen, die letzte möge etwas über dem Wasserspiegel enden, und nicht mehr als 4 Stufen am Tag mauern, damit nix abrutscht. Da frau eher im Schnitt eine Stufe in 4 Tagen fertigstellen konnte (insgesamt 9 Stufen in 6 Wochen), war diese letztgenannte Gefahr nicht gegeben.
Aber angesichts der abzubauenden Stein- und Mörtelgebirge (ca. 2 Tonnen Granit, und fast ebensoviel Spezialmörtel wurden für die Treppe bewegt) war es mir ein Bedürfnis, die Planungsphase etwas inniger ausleben:

Welche Stufenbreite wäre wohl angenehm zu beschreiten, welche Stufenhöhe gut zu erklimmen?
Welche Stufenhöhe ist mindestens nötig, damit auch die dicksten Granitbrummer verwendet werden können?
Wieviele Stufen müssen es mindestens sein, bei der vorgegebenen, eher steilen Neigung der ausgebaggerten Rampe?
Wo unten anfangen, damit sich alles ausgeht?

Die Norm sagt, eine gut zu begehende Stufe soll 16-17 cm hoch und 26-29 cm tief sein. Aber wer will schon genormt in einen Traum einsteigen (und auch wieder rauskommen).



Unsere Stiege hat eine etwas größere Stufenhöhe von 17-18 cm, mit genügend Spielraum für bucklige Granitquader, und eine luxuriöse Stufenbreite von mindestens 33 cm, auf einen geruhsamen Abstieg ins kühle Nass ausgerichtet.

Die erste von insgesamt 9 Stufen, besonders breit ausladend

Unsere Stiege hat auch nicht 7-8 Stufen, sondern 9. Alle verfügbaren Granitböcke (bis auf 3 besonders bucklige) wurden verarbeitet. Und jeder einzelne Block wurde mindestens 10mal gehoben, abgesetzt, verrückt, umarrangiert, gedreht und gewendet, und schlussendlich satt in erdfeuchten Mörtel gebettet.
Erstes Teichbau-Axiom: In matschigem Mörtel versinken schwere Steine wie gar greuliche Rosinen im Germteig.

Halbzeit

Gemischt wurde mittels elektrischen Rührwerk in der Scheibtruhe direkt in der Teichgrube. So mußte ich nur die trockenen Mörtelsäcke in die Teichgrube rutschen lassen und nicht auch noch das Anmachwasser runtertragen (das kam aus dem Gartenschlauch).

Zweites Teichbau-Axiom: Mörtel und Granit sind Nachittags immer schwerer als Vormittags.

Für die Armierung der Stiege wurde verzinktes Estrichgitter verwendet. Das ist mittels Seitenschneider einfach per Hand zu zerteilen und angenehmer anzugreifen als das ewig rostige und bröslige Baustahlgitter. Aus Estrichgittern kann frau auch preiswerte Rundkomposter basteln, aber das ist eine andere Baustelle.



Auch nicht normgerecht, und ein wenig kitschig (frau braucht ein gewisses Alltagsmaß an Kitsch um sich) sind die bunten Murmeln, die zur Behübschung breiterer Fugen in den noch weichen Mörtel gedrückt wurden.



Die Steine waren SEHR schwer, frau konnte die größten gerade noch heben. Der fetteste von allen hat einen Ehrenplatz in der obersten Stufe erhalten, und auch einen Namen: Mr. BIG, ein Waldviertler, geboren vor ca. 350 Millionen Jahren.