Donnerstag, 29. Dezember 2011

Projekt Schwimmteich - der Überlauf

Was haben eine Badewanne und ein Schwimmteich gemeinsam?
Natürlich das Badewasser. Und einen Überlauf, der bei bei zu viel Wasser (oder zu viel Bauch im Wasser) die Überflutung der Umgebung verhindert soll.

Der Überlauf selber besteht aus einem schnöden 110er Kanalrohr-Meterstück, das vom Folienschweißer mit einer speziellen Muffe in die Folie eingeklebt wurde.



Im Teich habe ich an das Rohr ein 87° Knie angesteckt, und außerhalb wurde mit einem weiteren Meterstück bis in die neben dem Teich angelegte Sickergrube verlängert. Beim nächsten Teich werde ich von vornherein ein Rohr in passender Länge einbauen lassen. Kanalrohre zusammenstecken ist nicht einfach, ohne eine gute Portion Seifenmatsch und viel Kraft geht da gar nix. Und wenn sie mal zusammenstecken, geht da noch weniger auseinender. Probezusammensteckungen, anders als im Liebesleben, immer OHNE Dichtung vornehmen.



Auf das Knie habe ich ein Stück Glasfasergitter (Fassadennetz) geklebt, um größeres Getier vor dem Abrutschen in das Überlaufrohr zu bewahren.


Das ganze in seinem Kommunalorange wenig ansprechende Objekt wurde mit Steinen verdeckt.

Dienstag, 27. Dezember 2011

Projekt Schwimmteich - Der alte Schwede

Mitten im Weinviertel wurde ein alter Schwede gesichtet. Schon wieder!

Schon wieder?
Die Schweden waren schon mal in der Gegend: Gegen Ende des Dreissigjährigen Krieges haben sie die Gegend heimgesucht, wie auch eine alte Sage berichtet: Am Buschberg sind ein paar von ihnen herumgelungert, und eine schöne Maid hat sie zu bekehren versucht. Erst mit schönen Worten, was wenig brachte. Aber als die Kraft der Worte von Blitz und Donner unterstützt wurden (der Sage nach mußte ein Schwede sogar ins Buschberggras beissen), war die Bekehrung erfolgreich, und die Schweden hernach friedlich.
Blick vom Buschberg


Der rezente Schwede hat sich ebenfalls ein schönes Plätzchen zum herumlungern ausgesucht: Eine Aussichtsplattform mit Teichblick. Statt mit Worten wurde er mit Mörtel zum Bleiben überredet, und verhält sich bislang auch recht friedlich.



Der Zuwanderer stammt aus Mittelschweden (Öje-See), und dürfte vermutlich ein sogenannter Dalarna-Porphyr sein, mit ungefähr 1700 Millionen Jahren am roten Buckel. Er wurde von einer amtsbekannten Ein-Personen-Schlepperbande aus Wien bei uns ausgesetzt. Nach einer passenden Begleitung für unseren Asylanten wird noch gesucht.

Dienstag, 6. Dezember 2011

Projekt Schwimmteich - Leise rieselt der Riesel


Auf das Pflanzsubstrat kommt gewaschener Kies, damit zukünftiger Wellenschlag keinen (oder wenigstens nur wenig) Schlamm aufwirbeln kann.


Hier das Rieselgebirge, noch durchmischt mit Granitblöcken, -streifen und den Platten der ersten Ebene. Beim nächsten Teich würde ich das alles getrennt abladen lassen, denn das Ausgraben der Steine aus dem Schotter war recht mühsam.

Die Verteilung des Riesels, das "Bekiesen", war auch recht mühsam. Im Uferbereich konnte ja noch direkt aus der Scheibtruhe mit der Schaufel berieselt werden. Aber unten, nahe am Rand zum Schwimmbereich, gings nur Kübelweise und im wahrsten Sinne des Wortes schleppend.



Am Rand zum Schwimmbereich wurde zuerst bepflanzt und "berieselt", denn dort begann das zwischenzeitlich einrinnende Wasser zuerst den Pflanzbereich zu überfluten. Und da meine Gummistiefel ein Loch haben (bemerkt beim Teichbodenputzen), und ich auch nicht im Gatsch wühlen mag, zumindest nicht im Winter, mussten die Teichpflanzen vor dem Wasser einziehen.
Es empfiehlt sich jedenfalls, frisch eingesetzte Pflanzen zumindest mit Riesel zu markieren. Ansonsten übersieht man die Pflanzen leicht, und steigt drauf.


Fertig berieselte Pflanzzone unter Wasser, im Hintergrund das von fleissigen Freikartenanwärtern umgeschaufelte Rieselgebirge.

Projekt Schwimmteich - Sandkastenspiele

Am 25. November wurde das Pflanzsubstrat, ein spezielles, nährstoffarmes und nährstoffpufferndes Gemisch aus Quarzsand, Lehm und Tonmineralien, angeliefert. Aus der Pflanzzone wurde nach und nach eine große Sandkiste.



Leider war der Kranausleger vom Laster doch nicht lang genug, das feuchte Teichsubstrat recht schwer, und dank Nebelsuppe auch die betagte Kranelektronik manchmal unwillig.



Jedenfalls mußten die in der Pflanzzone abgeladenen Sandhaufen per Schaufel und Rechen auf etwa 10-15 cm Schichtstärke verteilt werden. Dazu kam ein größerer, neben dem Teich abgeladener Haufen, der per Scheibtruhe verlagert werden wollte. Das Substrat war schwer, aber sehr gut schaufelbar.
Und die Versuchung war manchmal groß, aus dem gut formbaren Pflanzsubstrat eine nette Sandburg zu bauen.



Auf den Flächen ohne Vliesbelag war die sandige Erde zwar leichter zu verteilen, ist aber beim Betreten nach unten gerutscht (und Miss Mörtel auf den glücklicherweise gut gepolsterten Allerwertesten). Auf den Flächen mit Vlies hat sich die Sandfläche sicher betreten lassen. Das feuchte Substrat konnte nur mit viel Kraftaufwand (und Bauchweh wegen der spitzen Rechenzinken) auseinandergerecht werden. Mit einer kleinen Schneeschaufel ging der Sandbergabbau flotter und leichter.

Teils sind die Pflanzflächen doch recht steil. Um eine möglichst breite flache Sumpfzone zu erhalten (dort wohnen die schönsten und interessantesten Pflanzen), habe ich mit übrig gebliebenen Granitstreifen an einigen Stellen eine Stufe eingebaut.



An den tiefsten Stellen der Pflanzzone sind zuallererst die Seerosen gesetzt wurden. Bis auf eine hatten auch alle schon brav ihre Blätter eingezogen. Diese eine hat laut www tropische Gene und weiß nicht, dass man als Seerose im Spätherbst die Blätter absterben läßt, weil der Winter naht.

Auch die Unterwasserpflanzen wurden schon im untersten Bereich der Pflanzzone eingesetzt, in der Hoffnung, dass die ganzen Laichkräuter und Hornblätter auch ein paar Tage "am Trockenen" überleben. Die meisten sollten im Frühjahr ohnehin aus Überwinterungsknospen neu austreiben.

Dienstag, 29. November 2011

Projekt Schwimmteich - der Skimmerteich (Bau)

Das Schwimmteichkonzept unseres Planers Hrn. Zangl enthält einen sogenannten Skimmerteich, einen kleinen Teich im Teich.


Beim jetzigen Wasserstand ist die "Schleuse" noch gut zu erkennen, die später fast völlig unter Wasser sein wird.
Über die in dieser Schleuse sitzende,sich dem Wasserstand anpassende Klappe wird das Teichwasser durch einen Schotterkörper hindurch und zusätzlich über Drainageelemente von einer Pumpe angesaugt.

Durch einen langen, teils im Pflanzsubstrat, teils unter den Steinen der Kapillarsperre versteckten Schlauch soll das Wasser wieder in den Teich zurückrinnen.

Wozu das ganze?
Ein Skimmer ist eine in Swimmigpools übliche Oberflächenabsaugung. Eine Pumpe saugt an der Wasseroberfläche oder im Wasser treibende Verunreinigungen an und sammelt diese in einem Filter. Für Schwimmteiche mit tierischen Mitbenutzern ist ein herkömmlicher Skimmer mehr als ungeeignet. Wen die Pumpe nicht ermordet, der dämmert im Filter seinem Ende entgegen. In einem solchen Möderteich mag ich nicht baden.

Im Schwimmteich wäre eine Oberflächenreinigung aber durchaus wünschenswert, auch um die Nährstoffanreicherung z.B. durch ins Wasser gefallene Blätter zu minimieren. In einem nährstoffreichen (eutrophierten) Teich würden zwar die meisten Wasserpflanzen recht üppig wachsen, aber das Wasser wäre nicht besonders klar und wenig einladend zum Baden.

Bautechnisch war der Skimmerteich nicht unaufwendig:
Zuerst muss an der offenen Seite eine Mauer gebaut werden. Da genug Granitstreifen übrig waren, wurden diese verbaut.
Unten in der Mauer muss ein Loch für den Schlauch gelassen werden, und mittig darüber und möglichst waagerecht ist der Edelstahlrahmen der Skimmerklappe einzusetzen.
An die Klappe anschließend bis etwas über den zukünftigen Wasserstand seitlich hochmauern.
Es muß recht sauber gearbeitet werden, denn hinter der vorderen Mauer wird nun Kautschukfolie zwischen Teichfolie und Skimmerklappenrahmen eingeklebt.

Beim nächsten Teich werde ich vor dem Einmauern des Rahmens die Klappe einsetzen und fixieren. Damit nicht beim Hochziehen der Mauer der Klappenrahmen nachgibt und die Klappe dann nicht mehr paßt. Der Beste von Allen darf nun die Flex anwerfen, und die Klappe seitlich ein bisserl kürzen.


Zum Fixieren der frisch am Klappenrahmen angeklebten Folie wurden Wäschekluppen verwendet. Und zwar ordentliche, die auch nasse Fleckerlteppiche sicher am Wäschetrockner halten, nicht das filigrane Zeug aus den Nimms&Renn-Billigmärkten. Aber das ist eine andere Geschichte.

Wozu das Herumgepappe mit einer weiteren Folie? Damit der Skimmerteich gegenüber dem restlichen Wasserkörper dicht ist. Das Wasser soll ja ausschließlich über die Klappe angesaugt werden.

Der Schlauch (das "Abwasser" von der Pumpe) muss ebenfalls durch die Kautschukfolie hindurch geführt und rundum gut abgedichtet werden. Herr Zangl empfiehlt dazu Brunnenschaum. Ich habe die Kautschukfolie direkt an den Schlauch angeklebt. Und sicherheitshalber noch zwei Handvoll Ton in das Mauerloch rund um den Schlauch gestopft.



Hinter der Kautschukfolie wurde dann ein zweites Mäuerchen hochgezogen. Das stabilisiert den Klappenrahmen, und im Zwischenraum zwischen den Mauern ist die Kautschukfolie vor Beschädigungen geschützt. Den Zwischenraum habe ich vorsichtig mit Riesel aufgefüllt.

Die Inbetriebnahme (Verlegen der Drainageelemente, den Skimmerteich mit Riesel befüllen, Pumpe anwerfen) wird im kommenden Frühjahr erfolgen.

Montag, 21. November 2011

Projekt Schwimmteich - Unser Schwimmteich, der hat Zähne...

... und die sind aus Granit. Und viele sind es auch. Exakt 134 Stück.


Ein langes Band graniterner "Backenzähne" in "Zahnfleisch" aus Mörtel umfaßt die Kante zwischen den beplanzten Uferbereichen und der tiefen, pflanzenfreien Schwimmzone in der Teichmitte.


Und hält das Substrat vom Abrutschen in den Schwimmbereich ab.



Das Mörtelband wurde mit Estrichgitterstreifen armiert, und ins "Zahnfleisch" zur Behübschung Flußkiesel gedrückt. Die man unter Wasser und voller Algen wahrscheinlich eh nicht sehen wird, aber ich weiß, dass sie da sind...

An den tiefsten Stellen habe ich die Granitstreifen zweireihig gesetzt. Dahinter ist mehr Platz für einen Gupf aus nährstoffreicher Gartenerde samt einer Portion Hornspäne (als Startdünger) unter dem nährstoffarmen Teichsubstrat - für hungrige Seerosen.



An zwei Stellen ist das Granitgebiss von schnöden Schalsteintürmen unterbrochen:
* ein Auflager für ein stabiles Brett über die Pflanzzone, mit Absprungmöglichkeit ins tiefe Wasser,
* ein Sockel für eine kleine "Aussichtsplattform", die auch die zukünftige Reinigung des Teichbodens (Schlammabsaugen) erleichtern soll (wieder ein genialer Tipp unseres Teichplaners Hrn. Zangl)

Natürlich werden auch die Schalsteintürme behübscht:
Der eine erhält einen Mantel aus Granitstreifen und -Würfeln, der andere soll noch mit Gneisplatten verkleidet werden. Sobald es wieder taut. Denn derzeit macht der Frost einen kräftigen Strich durch die Mörtelrechnung. "Hättest halt früher angefangen" sagt immer genau der, der das ganze Projekt eineinhalb Jahre lang verzögert hat. *grrrr*

Beim nächsten Teich werde ich sicher darauf achten, genug lange Sommertage zum Mörteln zur Verfügung zu haben. Und auch, dass der Absatz für das Granitband überall breit genug für spontane Extras angelegt ist. Vor allem bei der Aussichtsplattform war es recht eng für Mörtelkübel, Wasserwaage, Schalsteine, Bauaufsichts-Chefkater Bärli und Miss Mörtel herself.

Projekt Schwimmteich - Wasser marsch!

Alle Bauarbeiten abgeschlossen, alle Pflanzen gesetzt? Weit gefehlt...



Noch fehlen ein paar Quadratmeter der ersten Ebene - die kurzen Tage und der Frost schränken den "mörtelfähigen" Zeitraum stark ein. Teichsubstrathaufen harren der Verteilung, und über 400 Teichpflanzen wollen noch gesetzt werden. Das ganze muß dann auch noch mit gewaschenem Riesel bedeckt werden. Bald.

Da die geplante Befüllung mit Leitungswasser aus dem Hydranten leider nicht durchgeführt werden kann, muss hochgerechnet 240 Stunden lang das Leitungswasser aus der Hauswasserleitung rinnen, bis unsere Badeoase voll sein wird. Da das Wasser nur rinnen soll, wenn wir daheim sind, und auch nur an frostfreien Tagen, wird das ganze noch länger dauern, und wir haben gestern schon mal angefangen. Vorher waren noch der Teichgrund von Laub und Schlamm zu befreien, und die beiden bereits eingezogenen Frösche in Sicherheit zu bringen.



Warum die 150 m³ Wasser nicht aus dem Hydranten genommen werden dürfen? Weil dann die Wasserversorgung der ganzen Gemeinde ins Ungleichgewicht kommt, heißt es. "Die Elektronik schaukelt sich dann auf", war die Auskunft vom Gemeindeamt. Und weil der zur Verfügung zu stellende Zähler ohnehin keinen größeren Durchmesser als der vom Hausanschluss gehabt hätte.



Tja. Nun rinnt das Wasser von einem Anschluss in der derzeit etwas durchfeuchteten Waschküche (ich sag nur sch*** Gar...a-Kupplung) durch das Katzentürl quer durch den ganzen Innenhof durchs Stadl zum Teich und endlich in denselben.
Das bisher eingelaufene Wasser ist äußerst klar. Man erkennt wunderbar die Frösche, die einen versenkten Mörtelsack bestaunen...

Montag, 24. Oktober 2011

Ranch-Hühner 3: Puschel und Mimerich



Der Puschel und der Mimerich wurden als die Puschel und die Mimi heuer im Sommer erworben. Zwei wildfarbene Seidenhühner, derart drollig anzusehen, dass ich sie einfach mitnehmen mußte, denn eigentlich sollte unsere Hühnerschar ja nur um Marans und Grünleger erweitert werden.


Puschel

Noch hoffte ich auf Seidenhuhneier, als im August der erste noch verhaltene Kräher von Mimi alias Mimerich zu vernehmen war. Kurz darauf krähte auch Puschel, und jetzt krähen sie im Duett. Glücklicherweise vertragen sie sich gut, kuscheln auch nach wie vor nächtens im Eck am Stallboden (die beiden verweigern noch immer mit dem gemeinen Hühnervolk auf der Stange zu schlafen). Nein, sie sind definitiv nicht schwul.


Mimerich das Schoßhuhn

PS Puschel ist leider seit dem 2.12.2011 im Hühnerhimmel. Unerklärlich, daher wurde ein Autopsie beantragt. Ergebnis folgt demnächst...

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Projekt Schwimmteich - Die Unterwassermauer

Die Wand zwischen dem Plattenbelag der ersten Ebene und dem Granitsteinband an der Kante darüber habe ich mir eingebildet mit Steinen verkleiden zu müssen. DAS war vielleicht mühsam... Die Mauer hat mindestens eine Palette Mörtel gefressen, gute 5 Estrichgitter, und Zeit...

Der Anfang vom Mauerbau

... aber der Anblick der in wildem Verband geschlichteten Steine hat schon was. Zumindest jetzt, ohne Wasser. Später wird Algenflausch das ganze egalisieren, aber ich weiß, dass da unter Wasser eine tolle SELBST gebaute Natursteinmauer ist.

Statt der unregelmäßigen Steine wären regelmäßige Steinblöcke einfacher zu verlegen gewesen. Eine Mauer aus großen Flußkieseln wäre sicher schöner anzusehen gewesen (und auch sanfter bei ungewolltem Kontakt), aber in den Ritzen meiner Mauer können viel mehr Wassertierchen leben, die das Badewasser hoffentlich leidlich klar halten der Teich ist ja ungefiltert).
Außerdem war der große Steinhaufen schon mal da. Großteils zwar für den Teichrand vorgesehen, aber dort werden so viele runde Steine wie möglich untergemischt.
Weil: Genau, ein weiteres Teichbau-Axiom: Wasser ist rund, und nicht eckig.


...nur noch ein kleines Stück fehlt...

Auch die Idee von unserem Teichplaners Hrn. Zangl, doch einen Unterwasser-Sitzplatzes anzulegen, wurde umgesetzt. Ausgesucht glatte, kleine und hoffentlich hinterteilfreundliche Flußkiesel in den noch feuchten Mörtel gedrückt ergeben eine auch optisch ansprechende Massage-Sitzfläche. Zumindest jetzt....ohne Algenteppich...


Sitzplatz

Und damit auch "Stummelfüßler" wie ich ihren Hintern elegant ebendort platzieren können, wurde noch eine kleine Stufe gebastelt. Im nachhinein zweifle ich allerdings, ob auch ich im Sitzen den Kopf noch über Wasser haben werde.

Montag, 10. Oktober 2011

Projekt Schwimmteich - Die Giraffe in der ersten Ebene

Um unseren Schwimmteich auch stehend ohne Sofort-Losschwimm-Zwang genießen zu können, hat unser Teichplaner Hr. Zangl die sogenannte erste Ebene ersonnen. Am unteren Ende der Treppe liegt ein ca. 1,3 m tiefes Plateau. Dieser "Nichtschwimmerbereich" wurde bereits beim Ausbaggern angelegt.


Der Absatz zwischen Tiefwasserbereich (ca. 2,5 m) und erster Ebene (ca. 1,3 m) - gut erkennbar beim Folienverlegen.



Die Kante zum Schwimmbereich wurde mit Granitstreifen befestigt, die zugleich die Dicke der Platte vorgeben. Beim nächsten Teich würde ich auch hier eine Wasserwaage verwenden, und die dünnstmöglichen Steine, um die Platte nicht unnötig dick mit Mörtel füllen zu müssen. Beim jetzigen Teich ist die Platte äußerst solide ausgefallen, und mit göttlich buckeliger Kante. Ausrede dafür: Der Philosoph Kant spricht von der "gottlosen Gerade", somit muss alles was schief ist, wahrlich göttlich sein.



Zum Schutz der hier doch mehr beanspruchten Folie wurden Natursteinplatten direkt ins Mörtelbett verlegt. In der ersten Planungsphase waren noch in Riesel verlegte Waschbetonplatten vorgesehen gewesen.

Auf die Teichfolie kam der von der Treppe her bekannte Sandwich aus
* Vlies zum Schutz der Teichfolie, darüber
* Baufolie 0,2 mm stark (schützt die Teichfolie wenig, hält aber das Vlies davon ab, den Zementleim aus dem Mörtel aufzusaugen), darauf die
* Armierung (das beliebte Estrichgitter, die einzelnen Felder kunstvoll zusammengerödelt mit Blumendraht in Brithish-racing-green),
* dann endlich satt matschiger Mörtel (in zu trockenen Mörtel lassen sich die Steinplatten nur sehr schwer festklopfen),
* und zuoberst endlich eine Lage Polygonalplatten aus Gneis.

Zum Verlegen wird ein Gummihammer gebraucht, und Maurerhammer + Meißel zum Zurechtstutzen der Platten. Und eine Wasserwaage. An Spachteln kann ich welche aus Edelstahl empfehlen, die rosten nicht und sind leicht zu reinigen.
Die Fugen werden nach dem Anziehen des Mörtels mit einem nassen Schwamm glattgestrichen. Auch die Platten abwischen, denn die hellen Mörtelbatzerl stechen von den dunklen Platten besonders ins perfektionistische Auge.



Der fertige Bereich hat die Optik eines Giraffenfells, konkret das Fell einer Giraffa camelopardalis recticulata alias Netzgiraffe, vor allem nass (das Plateau, nicht die Giraffe).

Dienstag, 4. Oktober 2011

Projekt Schwimmteich - Mr. BIG auf der Feststiege

Für einen endlich erfüllten Lebenstraum braucht es auch einen angemessenen Einstieg. Unser Teich wird daher von einer feudalen Treppe aus mächtigen Granitblöcken gekrönt.

Zum Aufbau der Stiege:



Am Anfang stand das Nachdenken.
Vom Teichbauer gab es wohl eine grobe Anleitung: Vlies auf die Folie, dann Baufolie, dann Armierung, dann Mörtel, dann Steine, doppelreihig, etwa 7-8 Stufen, die letzte möge etwas über dem Wasserspiegel enden, und nicht mehr als 4 Stufen am Tag mauern, damit nix abrutscht. Da frau eher im Schnitt eine Stufe in 4 Tagen fertigstellen konnte (insgesamt 9 Stufen in 6 Wochen), war diese letztgenannte Gefahr nicht gegeben.
Aber angesichts der abzubauenden Stein- und Mörtelgebirge (ca. 2 Tonnen Granit, und fast ebensoviel Spezialmörtel wurden für die Treppe bewegt) war es mir ein Bedürfnis, die Planungsphase etwas inniger ausleben:

Welche Stufenbreite wäre wohl angenehm zu beschreiten, welche Stufenhöhe gut zu erklimmen?
Welche Stufenhöhe ist mindestens nötig, damit auch die dicksten Granitbrummer verwendet werden können?
Wieviele Stufen müssen es mindestens sein, bei der vorgegebenen, eher steilen Neigung der ausgebaggerten Rampe?
Wo unten anfangen, damit sich alles ausgeht?

Die Norm sagt, eine gut zu begehende Stufe soll 16-17 cm hoch und 26-29 cm tief sein. Aber wer will schon genormt in einen Traum einsteigen (und auch wieder rauskommen).



Unsere Stiege hat eine etwas größere Stufenhöhe von 17-18 cm, mit genügend Spielraum für bucklige Granitquader, und eine luxuriöse Stufenbreite von mindestens 33 cm, auf einen geruhsamen Abstieg ins kühle Nass ausgerichtet.

Die erste von insgesamt 9 Stufen, besonders breit ausladend

Unsere Stiege hat auch nicht 7-8 Stufen, sondern 9. Alle verfügbaren Granitböcke (bis auf 3 besonders bucklige) wurden verarbeitet. Und jeder einzelne Block wurde mindestens 10mal gehoben, abgesetzt, verrückt, umarrangiert, gedreht und gewendet, und schlussendlich satt in erdfeuchten Mörtel gebettet.
Erstes Teichbau-Axiom: In matschigem Mörtel versinken schwere Steine wie gar greuliche Rosinen im Germteig.

Halbzeit

Gemischt wurde mittels elektrischen Rührwerk in der Scheibtruhe direkt in der Teichgrube. So mußte ich nur die trockenen Mörtelsäcke in die Teichgrube rutschen lassen und nicht auch noch das Anmachwasser runtertragen (das kam aus dem Gartenschlauch).

Zweites Teichbau-Axiom: Mörtel und Granit sind Nachittags immer schwerer als Vormittags.

Für die Armierung der Stiege wurde verzinktes Estrichgitter verwendet. Das ist mittels Seitenschneider einfach per Hand zu zerteilen und angenehmer anzugreifen als das ewig rostige und bröslige Baustahlgitter. Aus Estrichgittern kann frau auch preiswerte Rundkomposter basteln, aber das ist eine andere Baustelle.



Auch nicht normgerecht, und ein wenig kitschig (frau braucht ein gewisses Alltagsmaß an Kitsch um sich) sind die bunten Murmeln, die zur Behübschung breiterer Fugen in den noch weichen Mörtel gedrückt wurden.



Die Steine waren SEHR schwer, frau konnte die größten gerade noch heben. Der fetteste von allen hat einen Ehrenplatz in der obersten Stufe erhalten, und auch einen Namen: Mr. BIG, ein Waldviertler, geboren vor ca. 350 Millionen Jahren.

Mittwoch, 21. September 2011

Projekt Schwimmteich - Vlies und Folie

Bereits am dritten Tag nach Baubeginn rückten drei Mann hoch die Folienschweißer an, wegen der für den Altweibersommer ganz und gar untypischen Hitzewelle bereits im Morgengrauen um 6 Uhr.

Zum Schutz der Folie wurde die gesamte Teichgrube mit einem festen Vlies ausgelegt. Die Kanten wurden mit dem Heißluftföhn angeschmolzen und zusammengeklebt. Das Vlies (später dann die Folienbahnen) wurde am Teichrand und am Rand der Pflanzzone mit bereits am Vortag vom Teichbauer gelieferten Granitblöcken (den zukünftigen Treppenstufen) provisorisch fixiert.



Das ganze ging recht fix, und bald konnte die erste Bahn einer 2 mm starken ECB Folie (Polyethylen, genau ein Ethylen-Copolymer Bitumen) verlegt werden.



Heiß und immer heißer wurde es. Die Arbeiter waren nicht zu beneiden, die schwarze Folie war durch die Sonneneinstrahlung heiß genug, um sich zu verbrennen. Noch heißer war nur der Schweißautomat mit Heißluftföhn, mit dem die Bahnen verschweißt wurden.



Der Überlauf mündet in eine ca. 8 m³ Schotter fassende Sickergrube, die auch das Dachwasser der angrenzenden Scheune und einer zukünftigen Solardusche aufnehmen wird.



Die Arbeiten mußten wegen der Hitze (mehr als 33 Grad, aber im Schatten!) am frühen Nachmittag eingestellt werden, da unter solchen Bedingungen die Schweißnähte nicht mehr gehalten hätten. Abgesehen davon, dass die Arbeiter im eigenen Saft gebraten worden wären.



Am nächsten Tag, dem nunmehr vierten nach Baubeginn, gings wieder gaaanz zeitig in der Früh weiter, und zu Mittag war es geschafft! Die Folie war fertig verlegt und verschweißt, und ein schwarzes Loch von wahrlich kosmischen Dimensionen war nun zu bestaunen.

Dienstag, 20. September 2011

Projekt Schwimmteich - Die Kapillarsperre

Ein durchdachter Schwimmteich ist an einer funktionierenden und dauerhaften Trennung zwischen dem Wasser und dem Festland zu erkennen. Ansonsten zieht das angrenzende Erdreich kapillar Wasser aus dem Teich, und auch außerhalb sitzende durstige Pflanzen würden sich sonst am Teichwasser bedienen. Ebenso können von außen Schlamm und Nährstoffe in den Teich gelangen. Daher muss eine sogenannte Kapillarsperre vorgesehen werden.



Beim Konzept unseres Teichbauers besteht die Kapillarsperre aus einem in Beton fixiertem und zugleich per Laser nivellierten Kunststoffband unter der Teichfolie.
Der dadurch entstehende, an sich wenig attraktive Folienwall am Teichrand wird in der Endausbaustufe mit groben Steinen kaschiert, die ebenfalls den kapillaren Wasserentzug verhindern sollen.



Frau hätte für das Einbetonieren der Kapillarsperre etliche Tage gebraucht. Die freiliegende Teichgrube wäre dann bei Regen verschlammt und schlimmstenfalls wären gar die sorgfältig modellierten Wände abgerutscht. Somit wurde beschlossen, auch diese Arbeit den Profis zu überlassen (war auch leistbar).





Nach knapp einem Tap war das Kunstoffband eingebaut, und der Folienschweißer konnte schon am dritten Tag nach Baubeginn anrücken.